Schimmel

Das Wissensgebiet „Schimmelpilze“ gehört zur Mikrobiologie.

Darunter versteht man die Lehre von Kleinstlebewesen. Hierbei wird unterschieden in:

  • Schimmel und Hefepilze
  • Bakterien
  • Viren

Mit Blick auf unsere Gesundheit unterscheiden wir drei Pilzarten.

  • Schimmelpilze (Fadenpilze)
  • Hefepilze (Sprosspilze)
  • Hautpilze (Dermatophyten)

Schimmelpilze sind sehr vielfältig und begleiten uns so zu sagen auf Schritt und Tritt. Sie kommen in unserem direkten Lebensumfeld sehr häufig vor. Am ehesten kennen wir sie im Zusammenhang mit verdorbenen Lebensmitteln. Sie zeigen uns praktisch an, wann ein Lebensmittel nicht mehr genießbar ist. Aber auch außerhalb unseres direkten Lebensumfeldes sind Schimmelpilze aktiv. Denn ohne Schimmelpilze würde z. B. ein Komposthaufen keinen Kompost oder Humus produzieren.

Oder auch im Herbst, wenn die Bäume ihre Blätter verlieren, sind Schimmelpilze mit beteiligt. Das Laub liegt in mehreren Schichten übereinander, die Sonne erwärmt diese Schichten, und zusammen mit der Feuchtigkeit des Bodens entwickeln sich die Schimmelpilze vorzüglich.

Man sieht schon, dass für die Entwicklung von Schimmel- und Hefepilzen bestimmte Faktoren wichtig sind. Das ist erstens Feuchtigkeit, zweitens Wärme und drittens wenig bis gar kein Licht. Dies ist der optimale Nährboden.

Wenn diese Gegebenheiten in unseren Wohnungen und Häusern vorhanden sind, dann ist ihre Entstehung überaus begünstigt.

Schimmelpilze sind so genannte Fadenpilze. Sie bilden Fäden (Hyphen) und flächendeckende Geflechte (Myzel), wobei sie verschiedene Formen und Farben annehmen können. Ihre Vermehrung erreichen sie durch die Sporenbildung, die millionenfach pro Minute produziert, und werden in die Raumluft abgegeben. Sie verbreiten sich durch Luftbewegung, haften an unserer Kleidung oder werden mit dem Hausstaub in die entlegendsten Ecken unserer Wohnungen transportiert.

Wenn sie dort ebenfalls auf gute Bedingungen zur Ansiedelung treffen, haften sie dort an, bilden wieder neue Pilzkulturen, und es können wieder millionenfach Sporen produziert werden. Dieser Vorgang, der sich ständig wiederholt, bildet für die Bewohner einer solchen Wohnung oder Hauses eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr.

Der Schimmelpilz als solcher stellt nicht die unmittelbare Gesundheitsgefahr dar. Es sind vielmehr die Stoffe, die er produziert und in den Raum abgibt, die so genannten Mycotoxine also Giftstoffe. Diese Giftstoffe breiten sich durch die Raumluft im gesamten Raum oder Haus aus. Erste körperliche Anzeichen einer Schimmelpilzbelastung können die typischen Symptome wie Augenjucken, -brennen, Niesen oder Reizhusten sein.

Häufig bemerkt man die Schimmelbildung zu spät, da sie meist nicht direkt sichtbar ist. Wie eben schon erwähnt, ist für die Schimmelbildung auch Dunkelheit von Vorteil. Dunkel ist es meistens hinter großen Möbelstücken wie Schränken oder einer Couch. Solche Möbelstücke rückt man gewöhnlich auch nicht jeden Tag zum Saubermachen ab. Schimmelpilze können sich fast überall ansiedeln, egal, ob glatte, raue oder auch weiche Flächen. Auch die Art des Materials spielt hierbei keine Rolle, wichtig sind nur die Lebensbedingungen an diesen Stellen. Häufig bildet sich Schimmel in Baustoffen wie Mauerwerk und Putz. Wenn das Mauerwerk und der Putz darüber feucht sind, meistens durch Feuchtigkeit von außen oder durch aufsteigende Feuchtigkeit, finden Schimmelpilze optimale Bedingungen vor. Auch undichte Fenster und falsches Lüften können eine Ursache sein.

Wenn Sie Schimmel in Ihren Räumen feststellen, machen Sie nicht den Fehler und sanieren einfach drauflos. Sprühen oder streichen sie nicht irgendeinen Chemiecocktail aus dem Baumarkt auf die betroffenen Stellen. Wichtig ist erst einmal festzustellen, um welchen Schimmel es sich handelt.

Beauftragen Sie einen Baubiologen oder Baubiologischen Messtechniker mit der Probennahme. Dieser ist in der Lage, mit professionellem Laborequipment saubere und fehlerfreie Proben zu entnehmen. Diese werden umgehend in einem zertifiziertem Labor für Umweltanalytik untersucht und ausgewertet.

Nach Erhalt des Laborberichtes wird der Baubiologe Verhaltens- und Sanierungsmaßnahmen mit Ihnen besprechen.

 

Erste Verhaltensregeln nach Feststellen des Schimmelbefalls

  • Verlassen Sie den oder die betroffenen Räume, verschließen Sie sie und betreten diese nur wenn unbedingt notwendig.
  • Entfernen Sie Kleidungsstücke oder andere Textilien, die Sie benötigen, aus dem Raum und waschen Sie diese, wenn möglich Kochwäsche.
  • Wenn möglich kleben Sie alle Schlitze der Tür mit einem breiten Klebeband ab, um einen Luftaustausch zu verhindern.

 

Orte, an denen Schimmel vorkommen kann

  • nicht sorgfältig gereinigte Küchengeräte
  • Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst, Käse, Backwaren, Getreide und Hülsenfrüchte(Müsli)
  • Abflüsse in Küche und Bad
  • Haustiere, Aquarien, Terrarien, Fäkalien von Haustiere
  • Abfälle, Kompost, Biotonne
  • Luftbefeuchter, Wasserfilter
  • Kühlschrank, Tiefkühltruhe, Waschmaschine, Spülmaschine
  • Bad, Toilette, Toilettenspülkasten(innen)
  • Klima- und Lüftungsanlagen

Nehmen Sie Schimmelbefall ernst, und leiten Sie alle Maßnahmen zügig ein!

Schimmel kann zu chronischen Atemwegserkrankungen (chron. Asthma), Allergien, bis hin zu schwerwiegenden Organschäden und Krebs führen.

Das gilt auch für Ihre Haustiere. Gerade Hunde und Katzen sind aufgrund ihrer Größe den Pilzsporen und den damit verbundenen Mycotoxinen viel stärker ausgesetzt als wir Menschen. Auch Nagetiere, die häufig im Kinderzimmer in Käfigen auf dem Boden stehen, sind betroffen.

Ausführliches Infomaterial über das Thema Schimmel oder richtiges Lüften und auch zu anderen Themen auf meiner Website schicke ich Ihnen gerne zu. Rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir!